Diese Störarten gibt es
Seit Jahren wird immer wieder über die Vergesellschaftung von KOI und Störe im gemeinsamen Teich diskutiert. Wir haben nachstehend versucht aus Literatur und eigenen Erfahrungen zusammenzutragen, was bei einem Zusammenleben der beiden Fischarten Koi und Störe für den Gartenteich zu beachten ist.
Die Störarten gehören zu den ältesten Fischarten. Grundsätzlich sind sie harmlose und recht robuste Fische, die so gut wie niemals krank werden. Parasiten machen ihnen in der Regel auch nicht zu schaffen, da diese die feste Störhaut (bei einigen Sorten sogar Panzerplatten) nicht durchdringen.
Vielleicht noch als kleine Anmerkung: Mit ausreichend Zuneigung und Zeit werden Störe genauso zahm wie KOI und gehören bald ebenfalls mit zu Familie.
Störarten
Sterlet - Acipenser ruthenus
- Unsrer Meinung nach mit am bestens geeignet für den KOI Teich
- wird ca. 1 Meter lang und ca. 10 kg schwer
- ist hellgrau und hat eine schlanke, spitze Schnauze,
- ist auch als Albino erhältlich (wächst aber relativ langsam)
- lebt ausschließlich im Süßwasser, im Gegensatz zu den anderen Störarten
- Alter bis ca. 20 Jahre
Sternhausen - Acipenser stellatus
- Auch noch recht gut für den KOI-Teich geeignet.
- Wird bis 1,5 Meter lang und schon ca. 25 kg schwer
- Erreicht ein Alter von ca. 30 Jahren und ist ab dem 8 Jahr geschlechtsreif
- Die Schnauze ist lang und Schnabel ähnlich
- Er hat eine helle Zeichnung
Waxdick - Acipenser güldenstaedtil
- Wird oft mit den Sternhausen verwechselt
- Hat eine stumpfe Schnauze und eine helle Zeichnung
- Erreicht eine Länge von ca. 2 Meter und ein Durchschnittsgewicht von ca. 80 kg
- Seltene Exemplare erreichen auch 200 kg
- Kann 50 Jahre alt werden und ist ab dem 10. Lebensjahr geschlechtsreif.
- Aus ihm gewinnt man den Ossetra-Kaviar
Sibirischer Stör - Aciipenser baeri
- Wird ca. 2 Meter lang und kann bis zu 100 kg wiegen
- Erreicht ein Alter von ca. 50 Jahren und ist ab dem 10. Lebensjahr geschlechtsreif.
- Ist dunkelgrau gefärbt und hat eine spitze Schautze
- Wir auch als Speisefisch angeboten
Hausen - Huso huso
- Sollte keinesfalls in einen Teich eingesetzt werden
- Er ist der größte, bekannte Süßwasserfisch der Welt
- Kann bis 4 Meter lang werden und bis 1.200 kg schwer
- Kann ein Alter von 100 Jahren erreichen, wird ab dem 14. Lebensjahr geschlechtsreif.
- Liefert den Beluga-Kaviar
- ACHTUNG: RAUBFISCH
Störarten und ihre Haltung im Teich
Wer sich entschließt, Störe in seinen KOI Teich zu setzen, sollte einiges berücksichtigen.
Es ist ein Irrglaube, dass Störe nur am Boden schwimmen. Oft kann man bei Dunkelheit beobachten, dass der Stör auch gerne oben an der Wasseroberfläche schwimmt. Wobei dieses, gerade wenn es am Tage beobachtet wird, auch den Grund von Unwohlsein (meist Sauerstoffmangel) haben kann.
Eine weitere wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Störhaltung ist eine gut funktionierende Filteranlange und ausreichend Sauerstoff. Störe lieben klares, strömungs- und sauerstoffreiches Wasser. In diesen Punkten passen sie schon mal wunderbar zu unsren KOI.
Die Störarten wird oft als "dummer" Fisch bezeichnet, weil sie nur vorwärts schwimmen können. Darum ist gerade bei kleinen Sterlets darauf zu achten, dass der Teich frei von Fadenalgen ist. Viele kleine Störe bleiben in den Fadenalgen hängen und ersticken dann qualvoll darin.
Bezüglich des Bodengrundes gibt es bei Stören ebenso kontroverse Meinungen, wie bei Koi. Beide Arten mögen einen Bodengrund, in dem sie gründeln können. Trotzdem wird dieser von vielen Teichbesitzern nicht zur Verfügung gestellt.
Durch seinen ständigen Schwimmdrang benötigt der Stör neben den genannten Voraussetzungen ein hoch energiehaltiges Sinkfutter. Alle Störarten sind im Verhältnis zum KOI, langsame "Fresser". Grundsätzlich besteht die Gefahr, dass man entweder verfettete Koi oder hungrige Störe bekommt.
Darum als kleiner Tipp:
Füttern Sie immer zuerst Ihre KOI und danach die Störe.
!!!Vorsicht!!! KOI mögen das Störfutter auch sehr gerne. Ist auch nicht weiter schlimm, sollte nur nicht zur Gewohnheit werden. Sonst bekommen wir statt die gewünschte “U-Boot-Form” beim KOI ein "Hängebauchschwein".
Tipps aus eigener Erfahrung:
KOI fressen schneller als Störe!
Ich füttere die KOI mehrmals täglich und gegen Abend zum letzten Mal. Dann werden erst die KOI gefüttert und wie die beschäftigt sind, dann gebe ich immer an derselben Stelle im Teich das Störfutter dazu. Die Störe kennen diese Prozedur sehr genau. Wenn man meine "Kleinen" siehst,
machen die meiner Meinung nach auch nicht den Eindruck, als würden sie verhungern.
Noch ein Tipp:
Lass das Störfutter durch ein 50er HT-Rohr an den Koi vorbei direkt auf den Grund gleiten.
Störarten und Koi im Teich
Eingangs wurde ja bereits über die starke Schwimmfreudigkeit der Störe berichtet.
Dies sollte man im Hinblick auch die gewünschte Winterruhe unserer KOI im Hinterkopf behalten. Das ist zum Beispiel auch ein Punkt, warum Störe nur in ausreichend großen Teichen neben KOI gehalten werden sollten. Ist die Schwimmfläche zu klein, werden die KOI im Winter nicht zu Ruhe
kommen, weil der Stör sie immer wieder aufscheucht. Und Störe sind sture Fische. Die interessiert es nicht, ob da gerade zufällig einige KOI am Boden liegen und ruhen oder nicht. Wenn der Stör da lang schwimmen will, erwartet er das der KOI Platz macht. Ansonsten wird er einfach gerammt.
Wir haben dieses Problem mit einem großen Kanalrohr aus dem Straßenbau gelöst.
Das Rohr wird im späten Herbst, wenn die KOI nicht mehr so aktiv sind, im Teich versenkt. So haben die KOI eine Rückzugsmöglichkeit, werden von dem Stören nicht „gestört“ und die Störe können in Ruhe ihre Bahnen ziehen
Gesunderhaltung von Störe
Wie schon erwähnt sind Störe robuste Tiere, die selten krank werden. Man darf aber nicht vergessen, dass unsere KOI schon wesentlich empfindlicher gegen Parasiten und andere Krankheiten sind.
Darum ist darauf zu achten, dass eventuell notwendige Fischbehandlungsmittel auf jedenfalls auch Stör verträglich sind. Denn auf einige der von uns benutzten KOI-Präpperate reagiert ein Stör sehr
empfindlich. Hier ganz vorne auf der Liste steht Kaliumpermanganat.
Erfahrung aus eigener Haltung:
Ich habe in meinem Teich zwei sibirische, einen Albino und drei Diamantstöre schwimmen. Die Tiere sind jetzt im dritten Jahr bei mir und ich habe keinerlei Probleme mit dem Zusammenleben zwischen KOI und Stör. Für den Winter lege ich ein 1500 x 500er Rohr in den Teich und dort
verziehen sich die KOI hin, wenn sie sich durch die Störe gestört fühlen.
Ich habe weder in diesem noch im letzten Jahr meinen Teich abgedeckt, aber bei uns am Niederrhein ist der Winter wohl auch nicht so streng.